Um Kunden zu animieren und emotional zu beeindrucken sowie den Produkten ein hochwertiges oder gar luxuriöses Erscheinungsbild zu verleihen, greifen Hersteller zur Glasveredelung durch Siebdruck. Glasverpackungen wie Parfumflakons, Kosmetikbehälter und Getränkeflaschen werden im Siebdruck bedruckt. Zusätzlich bestechen die im Siebdruck verwendeten Farben für die Glasdekoration durch ihre exzellente Farbbrillanz und Haltbarkeit. Gläserne Verpackungsmittel sind Massenprodukte. Auflagenhöhen von etlichen Tausend Stück bis in den Millionenbereich sind in diesem Marktsegment business-as-usual. Zudem werden mit den Siebdruck-Farben auf Glas hohe Druckgeschwindigkeiten erreicht.
Der Langzeiteinsatz bei Getränkegläsern mit zig Spülvorgängen erfordert beste Beständigkeit. Hier zeigen die organischen UV-Farben, aber auch lösemittelbasierte organische Farben, deutliche Vorteile. Weitere Pluspunkte für den Siebdruck auf Glas mit organischen Farben sind deutlich leichtere Mischbarkeit von Sonderfarbtönen, Risikoschwermetall-freie Rezepturen und vor allem Energieersparnis. Dazu kommt, dass die Formen immer ausgefallener werden und auch in der Oberfläche längst nicht mehr immer eben sind. Der Siebdruck - und auch der farbverwandte Tampondruck - können sich hier anpassen.
Bei der Heißfolienprägung in Kombination mit UV-Siebdruckfarben wird das gewünschte Motiv mit einem Glasprimer, beispielsweise Marabus Ultra Glass UVGL Primer, im Siebdruckverfahren auf die Glasoberfläche gedruckt und dient anschließend als eine Art Klischee für die Heißprägefolie. Über Abroll- oder Hubprägung wird die Folie auf den zuvor gedruckten Farbfilm übertragen, wobei die Folie nur an den zuvor mit Primer bedruckten Stellen haften bleibt.
Das Ergebnis sind auch hier hochglänzende Metalleffekte. Umgesetzt werden Heißfolienprägung am häufigsten mit Gold- oder Silber-Effekten. Andersfarbige Metallfolien sind im Vergleich in der Anschaffung teurer und lohnen sich erst ab einer größeren Stückzahl.
Zunehmend haben große Glasdruckereien erkannt, dass organische Siebdruckfarben – ob nun lösemittel- oder UV-basierend – eine echte Alternative darstellen; sowohl technisch, als auch finanziell, hinsichtlich des Energieaufwands beim Trocknungsprozess. Denn Temperaturen von 140°, 150° oder auch bei Spezialserien mal 230°C sind deutlich günstiger als Einbrennöfen, die rund um die Uhr mit 600°C laufen müssen. Dazu kommt die oben erwähnte Leuchtkraft und Brillanz organischer Siebdruckfarben. Sie können vom Siebdrucker in allen üblichen Farb-Systemen, wie Pantone, RAL, HKS, NCS u.a. aus Basistönen gemischt und gedruckt werden, ohne sich zu verändern. Gerade die Kosmetikindustrie mit ihrem ständigen Bedarf in Millionenstückzahlen profitiert hiervon und glänzt mit Druckmotiven, die überzeugen. Vor allem bei Flakons ist das ein weiteres, für sich sprechendes, Argument für den Siebdruck.
Eine echte WIN-WIN-Situation: Die Grafiker der Kosmetikindustrie bekommen die Motive, die vorher schwer oder nicht darstellbar waren. Die Siebdrucker sparen Energie und zeitaufwändige Brennversuche, um ihren Zielfarbton zu erreichen. Sie selbst und wir alle nutzen Glasprodukte ohne schwermetallhaltige Pigmente. Und auch die Umwelt wird entlastet. Denn Glas ist und bleibt die beste Verpackung.