Sobald Farbe mit Härter vermischt wird (plus Luftfeuchtigkeit) beginnt die Farbreaktion. Daher kann man das fertige Farbgemisch nur begrenzt verarbeiten. Die Richtwerte sind abhängig von der Zugabemenge an Härter und der Raumtemperatur.
Diesen Werten liegt auch die Theorie zugrunde, dass sich die Topfzeit bei jedem Temperaturanstieg um 10 °C halbiert.
Das Siebdruckfarbe-/Härtergemisch ist chemisch reaktiv und muss innerhalb von 6-8 h (bezogen auf 20-25 °C und 45-60 % RF) verarbeitet werden.
Erhöhte Temperaturen bei der Verarbeitung verkürzen die Topfzeit. Bei Überschreitung der Verarbeitungszeit muss mit verminderter Haftung und reduzierten Beständigkeiten gerechnet werden, auch wenn die Farbe noch verarbeitungsfähig erscheint.
Parallel zur physikalischen Trocknung der Siebdruckfarben, dem Verdunsten der eingesetzten Lösemittel, erfolgt die eigentliche Aushärtung des Farbfilms durch die chemische Vernetzungsreaktion zwischen Siebdruckfarbe und Härter.
Folgende Richtwerte können für die fortschreitende Vernetzung (Aushärtung) des Farbfilms (Schichtstärke 5-12μ) angenommen werden:
staubtrocken 20 °C 30 min
überdruckbar 20 °C 60 min
ausgehärtet 20 °C 6 Tage
140 °C 30 min
Beim Mehrfarbendruck werden die einzelnen Farbschichten zunächst nur angetrocknet und erst zum Schluss als gesamter Farbaufbau eingebrannt.