Die Möglichkeiten, Textil bedrucken zu lassen, sind so vielfältig wie ihre Anwendungen: Drucken von Flock- oder Flexfolien (auch digital bedruckt), Beflocken, Thermosublimationsdruck, Digitaldirektdruck sowie althergebrachte handwerkliche Verfahren. Keines dieser Verfahren bietet jedoch so viele Optionen wie der Textil-Siebdruck. Egal ob farbig, haptische, optische oder olfaktorische Effekte, perfekte Deckung, hohe Waschbeständigkeit, Transfer und vieles mehr: der Textildruck kann es.
Sie wollen ein dekoratives, verkaufsstarkes und repräsentatives T-Shirt drucken? Welches Verfahren bringt Ihnen die entscheidenden Vorteile? Die Antwort heißt, ähnlich wie in der Beton-Werbung: „Es kommt darauf an, was man daraus machen will!“ Wir geben Ihnen hier ein paar Entscheidungshilfen für den Textildruck aus der langjährigen Praxis:
Ein unschlagbarer Vorteil des Textil-Siebdrucks ist, dass Sie im Transferdruck ausschließlich die Menge erstellen, die Sie benötigen. Das Farbsortiment bietet für nahezu jede Anforderung eine sichere Lösung. Ob ISO- oder auch GOTS-Zertifizierungen für alle Nachhaltigkeits-Kriterien können erfüllen werden.
Gold oder Silber auf schwarzen Stoffen oder T-Shirts drucken – das war bisher nur mit metallischen Gold- oder Silberbronzen möglich. Neue Wege eröffnen sich nun mit den hochglänzenden Folien. Die Vorgehensweise ist simpel: Mit einem groben Gewebe wird zunächst der transparente Schmelzkleber gedruckt. Dieser wird anschließend im Infrarotkanal getrocknet. Die Gold- oder Silberfolie wird dann flächig über den gedruckten Kleber gelegt und in der Transferpresse kurz gepresst. Nach dem Erkalten kann man die überschüssige Folie abziehen. Der T-Shirt Druck ist nun fertig und strahlt silbern oder golden.
Wie kein anderes Druckverfahren kann der Siebdruck solche Effekte und Farbtöne leuchten lassen und sogar grobe Metallicpigmente mit einer Korngröße bis zu 300μ drucken. Farbton-Intensität und Haltbarkeit sind unerreicht. Typische Anwendungen sind deshalb waschbeständige Drucke auf Textilien. Glitter kann in allen Farben gedruckt werden. Ob in grobem Glitter oder edlem, feinen Glimmereffekt. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist allerdings das richtige Gewebe von entscheidender Bedeutung. Es garantiert, dass das grobe Pigment auch gedruckt und nicht in der Druckschablone ausgesiebt wird.
Metallische Farben gelten als „wertig“, edel und dauerhaft und werden erfolgreich seit über hundert Jahren eingesetzt. Diese Farbtöne unterscheiden sich klar von den gewohnten Farbtönen des optischen Spektrums und sind daher der Klassiker der Effekte.
Tampondruck Farbe wird zum Bedrucken von Kleidungsstücken (T-Shirts) eingesetzt, um die Größenangaben und Markennamen innseitig aufzubringen. Sie reduziert das Risiko von Hautreaktionen auf ein Minimum. Vorteile:
Tampondruck Farbe für den Textildruck zeichnet sich aus durch hohes Deckvermögen, gute Waschbeständigkeit, das Erfüllen der geforderten Normen in der Textilindustrie und nicht zuletzt durch enorme Kostenreduktion im Vergleich zum Heißtransfer-Verfahren.
Es können alle üblichen Klischees wie Photopolymer (Ätztiefe 35-50 μm), Keramik, Dünnstahl und gehärteter Stahl (Plattenstärke 10 mm) verwendet werden. Die empfohlene Klischeetiefe bei Keramik-, Dünnstahl- und Stahl-Klischees liegt bei ca. 30 μm (Vollfläche) bzw. ca. 50 μm (Rasterklischee). Da bei der Lasergravur die Klischee-Tiefe exakt gesteuert werden kann, hat sich diese Technik besonders bewährt; so können auch mehrere Klischees mit höchster Genauigkeit für ein einheitliches Druckergebnis produziert werden.
Erfahrungsgemäß können alle üblichen Drucktampons aus kondensations- oder additionsvernetzenden Materialien eingesetzt werden. Die Härte sollte je nach Substrat 1- 6 Shore betragen, bei sehr rauen Untergründen können auch 12 Shore Tampons eingesetzt werden.
Hier wird das Motiv zunächst spiegelverkehrt zusammen mit einem Klebstoff auf ein Stück Transferfolie gedruckt und anschließend mit einer Heißpresse auf das Substrat gebracht. Dieses Verfahren eignet sich unter anderem sehr gut für wiederkehrende, oder Aufträge mit hoher Stückzahl. Fertige Transfers können auch gut in industrielle Produktionsprozesse integriert werden.
Im Mannschaftssport werden die Trikots mit Namen und Spielernummern der Mannschaft versehen. Um unter Kunstlicht eine blendfreie und kontraststarke Darstellung bei Spielen zu erhalten, wird hier seit Jahren auf die Direkt-Beflockung zurückgegriffen. Über die Siebdrucktechnik wird ein siebdruckfähiger Beflockungsklebstoff auf jedes Textil aufgebracht. Unmittelbar nach dem Druckprozess muss die elektrostatische Beflockung erfolgen, da der aufgebrachte Klebstoff nur in einem bestimmten Zeitfenster die Flockfasern aufnehmen kann. Neben der Stückware können auch in der Rotationsdruckanlage Stoffbahnen mit Klebstoff belegt und in einer Beflockungskabine beflockt werden.
Einsatzgebiet einer solchen Anlage sind u.a. Bekleidungs- und Möbelstoffe.
Bei Events oder Textilpromotionen wird auch das Flocktransfer-Verfahren eingesetzt. Hierzu wird ein bereits vor-beflocktes Papier oder eine Folie mittels eines siebdruckfähigen Klebstoffes spiegelverkehrt bedruckt. Anschließend wird in den noch nassen Klebstoff ein sog. Hot-Melt Granulat eingestreut und bei geringer Hitze von ca. 80 °C getrocknet. Nach dem Trockenprozess muss das überschüssige Hot-Melt wieder entfernt werden, um spätere Überträger zu vermeiden. Die Flocktransfers können in großen Stückzahlen, auch mehrfarbig, produziert werden. Die Transferierung muss nicht unmittelbar nach Fertigstellung des Flocktransfers, sondern kann auch "on demand" erfolgen.
Plastisolfarben sind niedertemperaturfixierend und benötigen für den Trocknungsprozess wenig Energie bei hoher Effizienz. Dies ist für das Bedrucken von sogenannten Nonwoventaschen enorm wichtig. Diese Taschen neigen dazu, bei einer Temperatur von mehr als 130 °C zu schmelzen. Durch die Anwendung eines Niedertemperatur-Plastisols können die Vorteile der Plastisolfarbe in Bezug auf Sieboffenhaltung und gute Verdruckbarkeit sowie hervorragende Farbhaftung gleichzeitig genutzt werden.
Für den Druck auf T-Shirts, speziell auf schlecht gefärbten T-Shirts, ist die Möglichkeit der Niedertemperaturtrocknung enorm wichtig, da hier ab einer Temperatur von 125 °C Pigmente u. U. ausbluten und das Druckbild im Farbton verändern.
Nicht nur Fußballfans fällt in den großen Stadien die Bandenwerbung eines der führenden europäischen Versandhandels-Unternehmen für Berufsbekleidung auf. Ein Beweis dafür, dass sich Arbeitskleidung weit vom schnöden „Blaumann“ entfernt hat. Modisch fesche Schnitte, intelligente hochwertige Materialkombinationen für die unterschiedlichsten Anforderungen, auch innerhalb eines Kleidungsstücks, eingebaute funktionale Tools und praktische Applikationen für den jeweiligen Berufsalltag bis hin zu trendigen Farben und Mustern bestimmen heute die Vielfalt des Berufskleidungs-Angebots.
Um nun diese Kleidungsstücke entsprechend des Markenauftritts der Unternehmen oder als verkaufsstarke Freizeitkleidung zu veredeln und zu dekorieren, kommt das Siebdruckverfahren mit seinen speziellen Qualitäten und vielfältigen Optionen ins Spiel.
Neben den Anforderungen, die auch herkömmliche Textilien stellen, spielen insbesondere Nutzungs-Kriterien wie hohe Waschbeständigkeit und mechanische (Flexibilität, Abrieb) sowie chemische Beständigkeit eine wichtige Rolle. Oft kommen auch sicherheitsrelevante Anforderungen zum Tragen. Grundsätzlich sind auch alle bekannten Effekte (Glitter, haptische Effekte usw.) möglich. Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Effekte unter Umständen im Widerspruch zu den funktionalen Forderungen stehen. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass ein hoher Farbaufbau eines dekorativen Druckes gleichzeitig ein Angriffspunkt für mechanische Einflüsse, wie beispielsweise Abrieb ist. Dies in Verbindung mit dem zunehmenden Einsatz von Funktionstextilien kann den Textildrucker vor knifflige Aufgaben stellen, für die es jedoch in der Regel eine Lösung gibt.
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