Designvorgaben und hohe hohen Qualitäts- und Sicherheitsbestimmungen stellen inzwischen extreme Anforderungen an Druckprozesse. Gerade Armaturenkomponenten wie Tachoscheiben, Schalter und Bedienelemente werden immer aufwendiger in Auflicht-, Durchlicht- oder Inmold-Technik hergestellt. Im Motorenbereich werden Kolben aus Metall bedruckt oder Zylinderkopfdichtungen geklebt u.v.a.m. Die folgen Beispiele zeigen was im Siebdruck möglich ist und sollen Anregungen geben.
Die Siebdruck-Partner mit ihrer internationalen Erfahrung sowie dem dichten Netz von Vertriebspartnern in Deutschland bieten das notwendige abgestimmte Knowhow und individuellen Service vor Ort.
Vielfältigkeit und Komplexität bezogen auf Oberflächen, Formen und Bedruckstoffe stellen hohe Ansprüche dar. Egal, ob es um das Bedrucken von Metall, Kunststoff, Textil, Glas, Keramik, Holz oder anderen Oberflächen geht, Verfahrens- und Anwendungstechnik werden für den industriellen Siebdrucks anhand eines abgestimmten Anforderungsprofils entwickelt. Hier werden der Anwendungsbereich und die Ansprüche an das Druckerzeugnis selbst berücksichtigt.
Unterschiedlichste Anforderungen wie chemische und mechanische Beständigkeit, sehr gute Lichtechtheit, Deckvermögen, Glanz und Brillanz oder Geruchsbildung sowie die Eignung in der Weiterverarbeitung in Bezug auf Biegen, Zerspanen, Schweißen oder Verformen, sind bei einer individuellen Projektbegleitung von Anfang an im Fokus von Beratung und Entwicklung.
Zur Dekoration mit Siebdruck kommen transparente, hochwertige, abriebbeständige Folien zum Einsatz (Polycarbonat, PET etc.). Das Druckbild wird spiegelverkehrt in umgekehrter Farbreihenfolge gedruckt, damit es durch die robuste Oberfläche der Trägerfolie geschützt ist. Nach dem Bedrucken werden diese Folien thermisch in einer Spritzgussform verformt und danach mit Kunststoff (häufig PP) hinter spritzt. Dieses Herstellungsverfahren bezeichnet man als FIM/IMD (Film Insert Molding/In Mould Decoration). Mit dem FIM-Prozess lassen sich in nur einem Arbeitsgang Kunststoffbauteile mit einer dekorierten oder funktionalen Oberfläche herstellen. Die etablierte Drucktechnik ist der Siebdruck. Die Druckfarben für das Dekor müssen hochflexibel sein und fest auf der Folie haften. Sie müssen zudem thermischen Belastungen durch die Spritzgussschmelze und deren Scherkräfte standhalten.
Aufgabe: Interieur und Exterieur Anwendungen wie Blenden oder Außenspiegel, Cover. Zur Dekoration im Siebdruck kommen hochwertige, abriebbeständige Folien zum Einsatz, die in der 2D-Geometrie exakt auf den zu dekorierenden 3D-Körper passen müssen. Das IMD Verfahren ermöglicht es, aus diesen dekorierten Folien (second surface) nach dem Thermoformen hinterspritzte Kunstoffteile im Spritzgießwerkzeug zu erzeugen. Die Anforderung an die die Druckfarbe besteht darin, die hohen Temperaturen und den Materialfluss beim Hinterspritzen ohne Fehlerbild (Washout Effekt) zu bestehen. Des Weiteren müssen eine hohe Flexibilität und Beständigkeit gegeben sein, um alle Anforderungen im Automotive und non-Automotive Bereich zu erfüllen.
Warum Siebdruck: Der Siebdruck ist die ideale Kombination für die Herstellung von beständigen und designstarken IMD Produkten in den verschiedensten Einsatzbereichen. Die hohe Farbkraft und Funktionalität sind hier die besten Argumente für den Siebdruck.
Druckform: Es können sämtliche auf dem Markt angebotenen Polyestergewebe (Qualität PW mit einer 1:1 Bindung) und lösemittelfesten Schablonen zum Einsatz kommen.
Gewebe: Es wird im diesem Bereich ausschließlich Polyestergewebe verwendet wie zum Beispiel; PET 1500
Druckmedien: Im Bereich Inmold Dekoration bietet Marabu die lösemittelhaltige Siebdruckfarbe MaraMold MP an. Es kommen Bindemittelsysteme zum Einsatz, welche auf die jeweilige Anforderung abgestimmt sind.
Bedruckstoff: In der Regel werden hochwertige Polycarbonatfolien verarbeitet, wie z. b. Makrolon oder Bayfol von Bayer Material Science. Es werden aber auch andere Materialien wie PET Folien oder PP Materialien für bestimme Anwendungen verwendet.
Nachbehandlung: Wir empfehlen Kanaltrocknung mit 2 Warmluftzonen bei 60-75 °C (substratabhängig) mit anschließender Kühlzone sowie Tempern der Drucke für 4 Std. bei 80 °C.
Effekt: verschiedene Metallic-, Perleffekte kommen zum Einsatz
Aufgabe: Zweikomponen-ten Dual-Cure-Siebdrucklacke sind verformbar, abriebfest und chemikalienbeständig. Aus diesem Grund werden sie auch als Oberflächenschutzlack oder Hard-Coat für nicht abriebfeste Folien für Zierleisten, Amaturblenden (z. Bsp. Piano-Black Effekt) eingesetzt. Speziell im Automotive werden diese hohen Anforderungen gewünscht um diese Dekor-Bauteile zusätzlich zu schützen.
Warum Siebdruck: Höhe der Schichtdicke Im Siebdruckverfahren können definierte Lackschichtdicken gedruckt werden. Durch die spezielle eingestellte Lackchemie lassen sich hoch beständige Oberflächen herstellen.
Druckform: Eingesetzt werden verschiedenste Gewebe von 77 - 120-34 mit Kapillarfilm oder industriell, manuelle Beschichtungen.
Gewebe: Es wird im diesem Bereich ausschließlich Polyestergewebe verwendet wie zum Beispiel; PET 1500 von SEFAR
Druckmedien: Hier bietet Marabu mit der Lackserie Maracure HY eine Hybrid Lösung (Lösemittel / UV Kombination) an. Erhältlich sind eine hoch Glänzende Einstellung Maracure HY 911 und eine Satin mattierte Einstellung Maracure HY 914
Bedruckstoff: In diesem Bereich werden in der Regel hochwertige Polycarbonatfolien verarbeitet wie zum Beispiel Makrolon oder Bayfol von Bayer Material Science
Nachbehandlung: Das Bindemittelsystem ist eine Kombination von Harzen, welche auf die hohen Anforderung abgestimmt ist.
Effekt: Glanz oder Matt Effekte
Die logische Weiterentwicklung dieser Technik manifestiert sich in der IMSE-Technologie (Inmould Structural Electronics). Im Automobil Interieur gibt es immer mehr funktionalisierte Anwendungen, wie Touchpads und kapazitative Displays. Die Kombination von gedruckter Elektronik und IMD/FIM Anwendungen steht erst in den Anfängen und hat ein sehr hohes Potenzial für unzählige Anwendungen.
Sie werden jeweils in Nutzen von mehreren Stücken gespiegelt auf Polycarbonat- Folien gedruckt. Dabei können bis zu 14 unterschiedliche Druckfarben erforderlich sein. Nach dem Druck werden die Folien thermoverformt, gestanzt und teilweise mit Kunststoff (PP) hinter spritzt.
Aufgabe: Um Sicherheits- und Komfortaspekte gleichermaßen zu realisieren, kommt es auf die übersichtliche Darstellung der zum jeweiligen Zeitpunkt und in der aktuellen Fahrsituation relevanten Informationen an. Der klassische Tachometer, welcher schon sehr aufwendig in der Dekoration war, wird mehr und mehr durch eine dreidimensional verformte und im mehrschichtigen Aufbau (bis zu 18 Farbschichten) erzeugte Anzeige ersetzt und in den meisten heutigen PKW verbaut. Die eingesetzten Farben müssen die verschiedensten Anforderungen erfüllen wie hohe Flexibilität, sehr gute Deckkraft und hohe chemische und mechanische Beständigkeit.
Warum Siebdruck: Der Siebdruck ist die einzige Anwendung, die für einen solchen mehrschichtigen Aufbau mit funktionalen Farben (z. B. Verschwinde-Effekte usw.) in Frage kommt.
Druckform: Eingesetzt werden verschiedenste Gewebe von 77 - 140-34 mit Kapillarfilm oder industrielle, manuelle Beschichtungen.
Gewebe: Es wird in diesem Bereich ausschließlich Polyestergewebe verwendet wie zum Beispiel PET 1500 oder PME
Druckmedien: Hier bietet Marabu eine große Auswahl an hochwertigen Siebdruckfarben im Lösemittelbereich an, wie MaraStar SR, MaraSwitch MSW und die LibraMatt LIM, aber auch UV-Lösungen wie UltraPlus UVP und die UltraSwitch UVSW. Es kommen verschiedene Bindemittelsysteme zum Einsatz, welche auf die jeweilige Anforderung abgestimmt sind.
Bedruckstoff: Im Bereich der Tachometer werden in der Regel hochwertige Polycarbonatfolien verarbeitet, wie zum Beispiel Makrolon oder Bayfol von Bayer Material Science.
Nachbehandlung: Bei Lösemittelfarben: Normale Durchlauftrockner, Trocknung 65 °C, Bandgeschwindigkeit ca. 10 m wird bei diesen Farben empfohlen. Weitere Nachbehandlungen sind nicht notwendig.
Effekte: Die "Verschwinde"-Farben haben die Aufgabe, nur sichtbar zu sein, wenn die Symbole im Tachometer im Falle der Aktivierung hinterleuchtet werden.
Aluminium wird in der Automobilindustrie oft durch Eloxieren oder Bürsten dekoriert. Um Muster oder Strukturen zu erhalten, erfolgen diese Dekorationsmethoden partiell. D.h. gewisse Stellen auf dem Aluminium werden beim Eloxieren unbehandelt belassen, respektive vor den feinen Kratzspuren beim Bürsten geschützt. Dieser Schutz erfolgt über ein Abdeckharz, welches mit Siebdruck aufgebracht wird. Nach der Behandlung, die auch mehrstufig erfolgen kann, wird das Abdeckharz entfernt und die Aluminiumteile werden mit einem Schutzlack versehen. Nach der Dekoration werden die Aluminiumteile gestanzt, verformt und mit Kunststoff hinter spritzt.
Heizleiter der Heckscheiben werden mit Silberleitpasten im Siebdruck gedruckt. Die gedruckten schwarzen Randabdeckungen dienen zum Abdecken und zum Schutz der Klebestellen zur Fixierung der Automobilscheibe. Moderne und feinste Antennen Strukturen ergänzen die Funktionen auf dem Automobilglas.
Aufgabe: Auf die Heckscheibe wird elektrisch leitendes Silber aufgedruckt. Dies sind die Heizbahnen der beheizbaren Heckscheibe. Zusätzlich wird sowohl auf der Heckscheibe als auch auf der Windschutzscheibe ein Rahmen in Schwarz aufgedruckt. Dieser schützt die Verklebung der Scheiben.
Warum Siebdruck: Erforderliche Schichtdicken, verwendete Druckmedien
Druckmedien: Silber, keramische Farbe Schwarz, Direktdruck
Bedruckstoff: Glas
Markenembleme werden im Mehrfachnutzen im Siebdruck auf Aluminiumplatten gedruckt, überlackiert und in Form gestanzt.
Zylinderkopfdichtungen sind thermisch und mechanisch hoch belastete Bauteile. Sie bestehen aus einem Trägerblech oder mehreren Trägerblechlagen, die im Siebdruck mit partiell aufgetragenen hitzebeständigen Elastomeren abgedichtet werden.
Aufgabe: Zylinderkopfdichtungen sorgen für die zuverlässige Abdichtung von Brenngas, Kühlmittel und Öl.
Warum Siebdruck? Erforderliche Schichtdicken, partielle Beschichtung
Druckmedien: Verschiedene Elastomere im Direktdruck
Bedruckstoff: Stahlblech, Mehrlagenstahl (MLS)
Aufgabe: Schutzfunktion. Selektive Beschichtung von Motorkolben als Verschleiß- und Korrosionsschutz
Warum Siebdruck: Partielle Beschichtung
Druckmedium: Graphit, Direktdruck
Bedruckstoff: Aluminium
Für die Verbindung zwischen Bremsscheibe und Bremssattel wird der Klebstoff mit Siebdruck aufgetragen.