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Behälterglas

Bei den Bereichen der äußeren Grenzschichten mit entscheidenden Oberflächeneigenschaften bei Wirtschafts- und Verpackungsglas handelt es sich um die bekannten Oberflächenvergütungen Heiß-End-Vergütung (Hot-End-Coating, HEC) und Kalt-End-Vergütung (Cold-End-Coating, CEC).

Hierbei sollen im Wesentlichen folgende Eigenschaften sichergestellt werden:

  • Hohe Produktionsgeschwindigkeiten
  • Reduziertes Behältergewicht
  • Hohe Abfüllgeschwindigkeit
  • Geringerer Glasbruch
  • Erhöhte Sicherheit

Auf den meisten Oberflächen findet man festgebundene chemische Reaktionsschichten, die ihrerseits von losen Adsorptionsschichten und Verunreinigungen bedeckt sind. Diese äußeren Grenzschichten, ob nun Verunreinigungen oder andere Fremdstoffschichten, verhindern die ungestörte und gute Haftung zum tieferliegenden Grundwerkstoff. Der Unterschied zwischen der Bindungsenergie der Atome auf den äußeren Schichten zu den Atomen im Inneren des Werkstoffes resultiert in der spezifischen Oberflächenenergie.

So besitzt beispielsweise eine absolut reine Metalloberfläche eine sehr hohe Oberflächenenergie. Diese hochenergetische Oberfläche lässt sich ideal mit Druckfarbe oder Lack benetzen. Die Beseitigung dieser äußeren Grenzschichten mit ihrem negativen Einfluss auf die Netzung, Haftung und Oberflächenenergie eines Werkstückes ist also die wichtigste Aufgabe der Oberflächenvorbehandlung.

Heiß-End-Vergütung (Hot-End-Coating)

Wird bei Getränkeflaschen generell eingesetzt. Bei ca. 550 °C – 600 °C wird eine mind. 30 ctu starke Zinn(IV)-chlorid-Schicht aufgebaut.
Das Zinn(IV)-chlorid setzt sich dabei in feinste Mikrorisse, welche bei der Formgebung zwangsläufig entstehen. Damit wird verhindert, dass sich diese Risse weiter ausbilden können.

Die Heiß-End-Vergütung geht eine feste Verbindung mit der Glasoberfläche ein und lässt sich nicht wieder entfernen. 

Kalt-End-Vergütung (Cold-End-Coating)

Wird bei Getränkeflaschen und Behältern für schnelllaufende Fülllinien generell eingesetzt.

  • Typ und Auftragsstärke variieren.
  • Sie lässt sich nicht messen. Es können keine genauen Aussagen über Schichtdicke und Gleichmäßigkeit getroffen werden.
  • Die KE-Vergütung verleiht dem Glas einen besseren Slip auf Füllinien und schützt vor dem Verkratzen.
  • Beim Etikettieren, Labeln, Lackieren und Bedrucken wirkt sie wie eine Trennschicht und führt häufig zu Problemen.

Wir unterscheiden folgende Vergütungstypen

  • Tenside, (z.B. T5); Diese sind sehr kurzlebig und bauen sich relativ schnell an der Umgebungsluft ab. Sie sind meist bedruckbar, jedoch sehr selten im Einsatz.
  • Esterwachse, (z.B. Tegoglas 702); Haben eine mittlere Lebensdauer und lassen sich z.B. abspülen. Eine Silan-Vorbehandlung ist zwingend.
  • Polyethylene (z.B. RP 40LT, RP 40, OG – 22, OG – 25); Diese sind sehr langlebig und eine Dekoration ist selbst nach Silan-Vorbehandlung kritisch. Hier ist eine optimale Einstellung ein Muss. Dieser Typ ist am häufigsten im Einsatz.

Bilder zum Artikel

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Siebdruck Werkstoff Glas Behälterglas UVitro01
UVitro® durch Flammenpyrolyse
Siebdruck Werkstoff Glas Behälterglas UVitro02
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