Für die EU gibt es eine Framework Regulation (EC) No.1935/2004 und die No.2023/2006(„GMP“), die den Rahmen für Materialien regeln, die mit Lebensmitteln direkt in Berührung kommen, z.B. Teller aus Kunststoff, Joghurtbecher etc. Eine spezifische Gesetzgebung für Druckfarben ist bis heute nicht vorhanden. Momentan arbeitet ein Gremium an einer deutschen Verordnung von Druckfarben. Hauptelement hierin ist eine „Stoffliste“ für die Verwendung in Druckfarben für Lebensmittel-Außenverpackungen. Die Stoffliste ist in Arbeit, hängt aber noch in der Warteschleife. Parallel hierzu arbeitet auch die EU an der Thematik.
Am meisten Orientierung gibt heute die Swiss Ordinance 817.023.21. Hier enthalten ist eine „Positivliste“ für Rohstoffe (was darf verwendet werden), die den Migrationsgrenzwert bzw. die Nachweisgrenze 10ppb (parts per billion) nicht übersteigen, und die Druckfarben müssen GMP-gerecht hergestellt und angewendet werden.
Im aktuellen Test war eine marktübliche, weiße, vorbeflammte HDPE-Trinklasche (Materialdicke 0,65mm). Diese wurde bei einem Kunden in einer Auflage von 500 Flaschen auf einer Kammann-Maschine mit einer Druckgeschwindigkeit von 50 Takten/min. bedruckt (Gewebe 140-31) und handelsüblich mit UV-Einheiten von IST gehärtet. Im externen Analyseinstitut wurde die Flasche dann mit 95%igem Ethanol für 10 Tage befüllt, und anschließend die Flüssigkeit auf durchmigrierte Elemente analysiert. Der Test zeigte u.a. folgende Ergebnisse:
Der Grenzwert von 10 ppb entspricht 10 hoch -9 oder 0,0000000001g, also parts per billion oder Mikrogramm pro kg, also auf jeden Fall extrem klein und an der Grenze, was analytisch heute möglich ist.
Zum Vergleich, 10 ppb als Verschmutzungsgrad haben wir z.B. dann erreicht, wenn wir ein Schnapsglas voll Schnaps ins olympische Schwimmbecken (50m Bahn) in München schütten. Oder ein anderes Beispiel, wir suchen in China 100 Europäer unter den 1,4 Milliarden Chinesen. Beide Beispiele sind sehr ambitioniert und zeigen die geforderte Messgenauigkeit und Toleranzvorgabe.
Bitte sprechen Sie uns an, falls Sie weitere Informationen oder Farbmuster für eigene Druckversuche brauchen. Die Siebdruck-Partner freuen sich auf Ihren Anruf.